Beelitz- Heilstätten

Die Landesversicherungsanstalt Berlin kaufte im Jahre 1898 von der Stadt Beelitz ein etwa 140 Hektar großes Waldgelände für den Bau einer Lungenheilanstalt und eines Sanatoriums.
Im Frühjahr 1902 fand die erstmalige Belegung der neuerbauten Heilstätten mit einer Kapazität von 600 Betten statt. Doch die Kapazität reichte bei der damals sprunghaft ansteigenden Zahl von Lungenkranken schon bald nicht mehr aus. Im Frühjahr 1905 wurde mit dem Bau von Häusern mit etwa 600 weiteren Betten begonnen.
Insgesamt gab es 1929 1.338 Betten, davon 950 für Lungenkranke und 400 Betten für Patienten mit Nervenschwäche, Rheuma, Magen- und Herzleiden. Oberstes Ziel der Behandlung in den Heilstätten war die „Verhütung von Invalidität“ und die „Wiederherstellung von Erwerbsfähigkeit“ der Kranken.
1903 wurde das zu den Heilstätten gehörende Heizkraftwerk, das Wasserwerk und eine „elektrische Licht und Kraftanlage“ erbaut. Das Heizkraftwerk war das größte seiner Art zur damaligen Zeit im Deutschen Reich und wurde bereits mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben.
Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges, am 3. August 1914, wurde das Klinikgelände zum Vereinslazarett des Roten Kreuzes. In der Kriegszeit standen 1.525 Betten zur Verfügung, 12.586 Soldaten wurden verpflegt, darunter auch der damals noch unbekannte Gefreite Adolf Hitler. Erst 1920 wurde aus dem Lazarett wieder die Lungenheilstätte.
Im Jahre 1928 wurde noch einmal das Heilstättengelände durch Zukauf von Waldfläche auf fast 200 Hektar vergrößert. Auf den neuen Flächen wurde u.a. ein Krankenhaus für die chirurgische Behandlung von Tuberkulosekranken erbaut.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände von der Roten Armee 1945 übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen Armee außerhalb der Sowjetunion.
Es war auch ab Dezember 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker, bevor er und seine Frau Margot am 13. März 1991 nach Moskau ausgeflogen wurden.
Nach 1994 versuchten sich verschiedenste Investoren auf dem Gelände.  Einigen war die Absicherung des Geländes zu teuer, so dass es in vielen Bereichen zu Materialdiebstahl und Vandalismus kam.
Seit 2015 macht sich die HPG Projektentwicklungs GmbH daran das Gelände touristisch zu nutzen und an den alten und verfallenen Gebäuden Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen.
So werden die alten Gebäude zum Teil wiederbelebt oder auch bewusst dem Verfall preisgegeben.

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Die Veröffentlichung der nachfolgenden Bilder geschieht mit freundlicher Genehmigung der HPG Projektentwicklungs GmbH.

Dieser Text basiert auf Texten von der Internetseite Baum & Zeit.de